Der König ist tot, lang lebe der König

King Robert Gin

King Robert II Gin

Ihr habt im Freundeskreis bestimmt auch Freunde, die sich darüber aufregen das ein Film überhaupt nicht ans Buch rankommt. Oder diese Freunde, die bei einem Film nach einer wahren Gegebenheit mit dem Satz kommen „Ja, aber eigentlich ist das ja ein wenig anders abgelaufen“. Wie seid ihr da? Darf ein Film auch mal etwas Abweichen vom eigentlichen Geschehen oder muss das immer 1 zu 1 sein. Als große Fans der „Assasins Creed“ Reihe sind wir mittlerweile nicht mehr so streng, da stimmt oft nicht das was im Spiel passiert mit der Geschichte überein, aber wen interessiert das beim Zocken? In den letzten Jahren kamen ja auch einige Autobiografien in die Kinos, unter anderem „Bohemian Rhapsody“ und „Rocketman“ bei denen man aber weiß das einiges dramatisiert wurde, für den Film. Bei „Braveheart“ war ja auch so einiges nicht ganz korrekt erzählt, aber was wohl wirklich stimmt ist das die Schotten zu der Zeit noch keine Kilts trugen. King Robert II war aber der Enkel von „Robert the Bruce“ der zu der Zeit König von Schottland war und so heißt auch der heutige Gin, King Robert II.

Wir geben zu bei Königinnen, Königen und deren Gefolge kennen wir uns überhaupt nicht aus. Wir wissen das die Queen Mom gerne mal Gin Tonic getrunken hat und auch schon ihre Oma, deren Konterfei auf dem Bombay Gin verewigt ist, dies auch tat. Darum nehmt uns bitte falsche Angaben nicht böse, wir hätten das zwar selbst googlen können, aber hier geht es um Gin nicht um die Monarchie. Die Flasche sieht recht groß aus, fast viereckig und wird von einem grünen Etikett geziert, dort abgebildet ein „Ritter“ mit Krone, wohl King Robert II. Wir riechen nun dran und stellen fest, riecht ordentlich nach Wacholder, mehr aber nicht. So pur aus dem Glas, ohne nichts, da zeigt der werte Herr König das der ganz schön scharf ist und geschmacklich kommt nichts durch. Wird da etwa die geschmackliche Note unterdrückt? Es steht über den Gin geschrieben das dieser, wie die Premium Gins auch, zweifach destilliert wird. Auch das der Verkauf um 20% gesteigert werden konnte aufgrund von Qualität und Preis. Ah ja! Qualitativ mag das ja hochwertig sein, aber geschmacklich? Wir versuchen dem gemeinen Pöbel beizuwohnen und geben einen Eiswürfel dazu und fragen uns ob wir eure Hoheit damit besänftigen können. Die 43% Alkohol im Gin sind jetzt nichts das wir nicht kennen würden oder besonders viel wären, aber dennoch heruntergekühlt riecht das noch scharf und schmeckt auch so. Man sagt ja oft früher war das so, Wacholder und gut, nicht zu viel drum herum, aber hier fehlt uns was. Irgendwas das es angenehmer machen würde.

Der perfekte Zeitpunkt das Tonic hinzuzugeben und irgendwie haben wir das Gefühl, das wir mit dem Thomas Henry das wir sonst nehmen hier nicht so weit kommen. Wir greifen zum Windspiel Tonic, wir vertrauen darauf das es besser wird. Kurz abgekühlt sind wir uns sicher, der King Robert II braucht einen starken Gefährten, allein sollte man ihn nicht lassen. Als Gin Tonic kann man das trinken, mal, aber glücklich sind wir mit dem Ergebnis nicht. Zwar haben wir mit einem sehr guten Tonic Water das ganze etwas fürstlicher gemacht, aber wir finden zum königlichen fehlt hier noch was. Es ist auch faszinierend wie wir nichts raus schmecken.

Ginseidank leben wir in keiner Monarchie und dürfen uns den Gin fürs nächste Mal selbst raussuchen.

Trinkt aus Piraten, trinkt aus

Smutje Gin und Windspiel Tonic

Smutje Gin

Wusstet ihr, dass man Filme die zwischen dem 17. Und 19. Jahrhundert spielen, in denen Piraten, Korsaren, Freibeuter oder Bukaniere eine wichtige oder sogar die Hauptrolle haben als Piratenfilme bezeichnet? Warum nicht Korsaren- oder Freibeuterfilme? Wir sind eh enttäuscht von der Filmindustrie, mittlerweile weiß man ja das Piraten sich auch von irgendwelchen Königen oder Regierungen haben anheuern lassen, gar nicht so cool, wie wir als Kind immer dachten. Gut, es ist alles besser als der Film die Piratenbraut, aber trotzdem, fällt euch spontan ein anderer Piratenfilm ein als „Fluch der Karibik“? Uns ja, wir denken an Hook, die Geschichte von Peter Pan, vor allem in unserer Jugend haben wir den immer gerne geschaut. Robin Williams als Peter mit Flugangst, anders als im Zeichentrickfilm, aber vielleicht auch deswegen gut. Kennt ihr noch den Film „der rote Korsar“? Der gilt heute noch als einer der besten Piratenfilme, tut uns leid aber mit diesen alten Piratenfilme können wir nicht mehr so viel anfangen, wobei der Don den Film bestimmt 3 oder 4 mal gesehen hat. Übrigens Klassiker und total unterschätzt im Genre Piratenfilm ist der Teil von Pippi Langstrumpf in dem sie ihren Vater auf Takatuka rettet. Bud Spencer wäre bestimmt auch ein guter Pirat gewesen, da wären die Bösen nur so über Deck geflogen. Diese Landratten eben, solche die zu Wacholderschnaps auch Gin sagen, so steht es auch auf unserem heutigen Gin den Smutje Gin.

Was könnte besser passen als eine Assoziation mit Seefahrern und Piraten, wenn der Gin schon Smutje heißt? Die Botanicals für den Gin wurden auf der Reise des Smutje gesammelt und mit den besten seiner Heimat kombiniert. Angegeben sind Wacholder, Zitrusfrüchte, Kamille, Ingwer, Waldkräuter und Rosa Pfeffer. Das alles bei 44,7 Volumenprozent Alkohol und in eine tolle schwarze Flasche gepackt. Marc Sauer ist der Macher des Gins, vielleicht durch den Gin #1 oder den Monsieur Sauer Gin bekannt. Also wissen wir schon mal das die heimischen Kräuter aus Hessen kommen müssen, oder eben aus Deutschland, je nach dem wo sich Smutje zu Hause fühlt. Die Flasche wird behutsam geöffnet nicht das uns der raue Nordwind um die Ohren pfeift, aber das Gegenteil ist der Fall, etwas Süßliches steigt in die Nase und wir meinen die Kamile direkt zu riechen. Also rein ins Glas, aber da riecht das dann nicht mehr so süß wie am Anfang, was aber nichts heißen muss. Pur probiert sieht das anders aus, da zeigt sich Smutje kurz scharf und mit einem prägnanten Geschmack, den wir beim ersten Mal nicht ganz verstehen, wir tun uns vielleicht mit diesem Norddeutschen Dialekt schwer oder die raue Sprache auf See sind wir Landratten nicht gewohnt. Im Glas auf Eis riecht das nicht mehr süß, leider dafür kommt diese eine Note, die wir vorher nicht verstanden haben durch, das muss Ingwer sein. Noch etwas kämpft sich da durch und wir können uns gut vorstellen, dass dies die Waldkräuter sind, die sich hier bemerkbar machen. Die Idee heimische Kräuter und das beste der 7 Weltmeere zu kombinieren war eine gute, das schmeckt man hier deutlich.

Zum Gin Tonic Test brauchen wir gute Seefahrer, Tonic Waters die keine Angst kennen und sich auch in stürmischen Zeiten auf Deck bleiben und wissen das wir nur Gemeinsam bestehen können, so einen wie Will Turner zum Beispiel, der für seine Elizabeth ans Ende der Welt fahren würde. Wir sind uns sofort einig, heute weichen wir vom Standard ab und holen das kleine Blaue heraus, das Windspiel Tonic Water. Wir sind aufgeregt, wir legen ab und schippern raus aufs offene Meer, schenken das Tonic zu dem Gin und warten einen kurzen Moment. Am Horizont geht die Sonne unter und wir genehmigen uns einen Schluck Smutje Gin mit Windspiel Tonic. Wir riechen am Gin Tonic und sind guten Mutes, dass wir die Fahrt überleben und in sicheren Hafen anlegen werden. Das die Fahrt eine gute wird ist uns nun klar, langsam macht sich der Geschmack im Mund erkennbar und hinten raus ist das so brutal gut wie brutal erbarmungslos der Kraken zu seinen Feinden ist. Wir fühlen uns an Bord von Smutje wohl und werden Ginseidank nicht seekrank.

Mehr geht immer

Mini Juniper Jack

Juniper Jack die Wacholder Bombe

Eine Prise Salz, eine Prise Himalayasalz, ein wenig rosa Pfeffer, eine Handvoll frisch gepflückte Minze aus einem kleinem chinesischen Bergdorf, von einer Jungfrau besungenen Koriander, von einem ostindischen Guru gesegneten Ingwer und Seegras aus Atlantis mehr braucht man nicht. Für was? Keine Ahnung, aber manchmal ist das doch so, man will nachschauen was man braucht um das oder jenes daheim nach zu machen und die Zutatenliste liest sich wie das Rezept eines Zaubertrankes den nicht mal Miracolix aus den Asterix Comics hätte herstellen können. Wir stellen uns oft die Frage, muss das genau das sein, können wir nicht zum Beispiel ganz normale Minze nehmen? Fragt mal, wenn ihr noch habt eure Omas, Rezepte von Omi sind die besten, egal bei was und wir sind uns sicher, sie sind es, weil die herkömmlichen Ingredienzien einfach mit Liebe behandelt werden. Nicht diese Disney oder Hollywood Filmliebe, nein die Liebe die nur eine Oma geben kann, wie wenn sie einem früher einen 20er in die Hand gedrückt hat und meinte kaufst dir ein Eis. Mit die einfachste Art und Weise einem seine Zuneigung zu zeigen. Man könnte aber auch einfach einen Gin machen mit ein paar Botanicals drin, gar nicht zu viele und sich auf den Ursprung besinnen, so wie beim Juniper Jack eben.

Beim Blick auf die Homepage des Juniper Jacks fällt eines sofort ins Auge, der aus Dresden stammende Gin überzeugt durch seine Wacholdernote. Kein Schnickschnack, keine exotischen Früchte oder Kräuter, sondern 10 Botanicals. Einfach schön, schön einfach und schlicht. Zu den Wacholderbeeren gesellt sich Wermut, Orangenschale, Zitronenschale, Koriander, Minze, Brombeerblätter und die anderen 3 Zutaten bleiben geheim. Was nicht geheim gehalten wird ist die Herkunft des Wacholders, dieser wird auf 750 Meter Höhe in Kroatien geerntet. Und genau dieser Wacholder ist eben der Wacholder, der den Gin so wacholderig macht. Der Batch ist auf 1736 Flaschen begrenzt, in diesem Jahr hat Juniper Jack sein Protest Theaterstück gegen König George den Zweiten geschrieben und Uraufgeführt, so steht es ebenfalls auf der Homepage. Auch die Flasche ist schlicht gehalten und wirkt wohl eben deswegen sehr edel. Genug der einleitenden Worte, wir sind neugierig.

Wir riechen mal was da so aus der Flasche strömt und sind beeindruckt, die volle Breitseite Wacholder strömt in die Nase. Anders als wenn Oma kocht; übertreffen sich bei Oma die Aromen ist es hier anders, nicht zu Unrecht trägt der Gin den Beinamen Wacholderbombe. Das riecht richtig hart und außer den Wacholderbeeren können wir nichts riechen. Nun gut dann nehmen wir unser Mut zusammen, fast so als wenn wir der Oma sagen müssen man hätte keinen Hunger und schütten den Gin über den Eiswürfel ins Glas. Dieser Moment ist für uns jedes Mal faszinierend, einfach nur der Gin, das Glas und der Eiswürfel. Nach dem wir dem Gin kurz Zeit gegeben haben kalt zu werden kommt die pure Verköstigung und siehe da, so hart der Juniper Jack auch riechen mag, so angenehm schmeckt die Wacholderbombe wenn kalt und pur. Auf jeden Fall schmeckt er angenehmer als er riecht.

Mit dem Windspiel Tonic wird das nun zum Gin Tonic aufgefüllt und wird dadurch zu der Kombi die immer geht, wie der Käsekuchen von Oma, den kann man auch immer essen. Was wir etwas schade finden das wir keine der anderen Botanicals wirklich rausschmecken, was aber nicht heißt das dieser Gin Tonic genial zum Trinken ist. Der Gin verzichtet auf vieles um einfach das zu sein was die Ginliebhaber wollen, einen echten Wacholderlastigen Gin.

Gin Sei Dank war König George II damals verrückt, vielleicht hätte es sonst nie ein Theaterstück gegeben und wer weiß ob der Juniper Jack die Wacholderbombe geworden wäre.

Bei Erkältung soll man viel trinken

Linden No 4 Gin und Thomas Henry Tonic Water

 Im Winter sind die Leute im Freundeskreis und Arbeitsumfeld gerne mal erkältet. Jeder Arzt sagt einem da man soll ausreichend trinken. Stimmt auch, mit Sicherheit. Wir neigen eh dazu zu wenig zu trinken,es sei denn es geht um Gin, da neigen wir nie dazu zu wenig zu trinken. Wir sind uns sicher die Kombi zuwenig trinken und Gin gibt es gar nicht. Aber wenn man erkältet oder krank ist rät der Arzt ja gerne zu Wasser oder Tee. Und bei Tee ist ja ähnlich wie beim Gin, nicht jedem schmeckt alles gleich gut. Es gibt ja Roibuschtee, Schwarztee oder auch grüner Tee, dazu kann man ja alles dazugeben. Das krasseste was wir mal an Tee getrunken haben war ein Kaffee-Toffee-Schwarztee, wie Kaffee mit Karamell, aber eben Tee mit Kaffeebohnen drin, echt cool, echt stark und echt lecker. Als Kind sieht die Teewelt eher langweilig aus, Früchtetee, Hagebuttentee oder Kamillentee, letzter bringt heute auch den Einstieg zum Gin, den Linden No 4.

D.R. Linden (Dave Richard), ihm ist dieser Gin gewidmet denn einst ging dieser auf eine Reise, so wie er ist auch die Reise fiktiv, liest sich aber sehr gut und könnte wirklich so passiert sein. Firmensitz des Linden No 4 ist Kempen, also am Niederrhein gelegen und mitten in NRW. In den Gin kommen neben Wacholder, Kardamon und Koriander, die man gerne auch in anderen Gins findet noch die Iriswurzel, Rosenblüten, Kamille, Holunderblüte und Johannisbeere. Klingt fruchtig und süß und dazu noch ein Dry Gin, klingt also schon mal ganz gut. Per Zufall sind wir auf diesen Gin gestoßen und sowas nehmen wir ja gerne in unseren Blog auf. Wir öffnen die Flasche und siehe da, das ganze riecht sehr floral, frisch und verdammt interessant. Beim ersten riechen sind wir uns nicht sicher was wir da riechen, aber wir riechen einige Botanicals. Erst später wird uns klar, das das die Kamille war, aber wir wollen ja nicht spoilern, wer will schon spoilern. Genau so wenig will jemand langweiligen Tee trinken außer man ist krank. Nun kommt der Gin ins Glas, ein Eiswürfel dazu und dann heißt es abwarten und Tee trinken, in der Zeit kann der Gin etwas abkühlen. Kalt riecht der Gin schon wieder anders, keiner der Botanicals setzt sich wirklich durch. Geschmacklich ist das aber gut, hat nichts von kaltem Tee oder Eistee, nicht das da einer auf die Idee kommt. Im Nachgang etwas hart, da meldet sich der Wacholder, der will halt auch nicht in Vergessenheit geraten.

 Nun kommt der Moment, in dem wir keinen Teebeutel ins Glas geben, wobei das bei einigen Gins echt passt. Einfach mal Schwarztee oder so kalt werden lassen und dass in den Gin geben, da merkt man halt die „Verwandtschaft“ zwischen Tee und Gin. Unser Standard nicht gesponsertes Tonic Water von Thomas Henry ins Glas dazu geben und dann kurz warten. Beim ersten Schluck sind wir beide kurz überrascht, wir kennen diesen Geschmack und nach kurzem Überlegen wissen wir es. Ja, es schmeckt wie Kamillentee, nur in viel genialer und besser. Ein Kamillentee den man gerne trinkt, egal ob krank oder nicht. Ob die süße im KamillenGinTonic durch die Johannisbeere kommt, nehmen wir jetzt einfach mal an und freuen uns über diese tolle Teekreation. Das läuft und wir verleihen den Ginseidank Kamillentee Adward des Jahres 2018. Eine tolle Abwechslung auf dem Ginmarkt.

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