Der Uerve Gin
In eurem Freundeskreis habt ihr mit Garantie Personen die Wörter, Namen oder vielleicht sogar Länder/Städte falsch aussprechen. Gerne passiert das mit ausländischen Namen oder Gerichten und Getränken, ein Paradebeispiel sind hier der Espresso, der gerne mal zum eXpresso wird oder wenn aus den wunderbaren Gnocchi eben Gnotschi werden. Dann gibt es noch die Worcestersoße, von der kein Mensch weiß wie man das richtig ausspricht außer vielleicht irgendwelchen begnadeten Köchen und passionierten Hobbyköchen. Profisportler oder Filmstars haben auch gerne unaussprechliche Namen, da kommen auch immer wieder die schönsten kreativen Kreationen dabei raus. Wer übrigens bei der Namensgebung nicht so kreativ war, wobei das eigentlich schon wieder kreativ war weils auf den ersten Blick eben nicht kreativ war, war Stan Lee. Peter Parker, Matthew Murdock, Reed Richard und Susan Storm, um nur ein paar zu nennen, so hießen ein paar seiner Charaktere im echten Leben, wenn diese nicht gerade die Welt retten, als Superhelden. Dann gibt es Wortkreation bei denen man sich fragt was der Erfinder uns damit sagen will, so geschehen beim Uerve Gin.
Der Uerve South Dry Gin kommt aus der Nähe von Stuttgart, das kann man auf der Homepage rausfinden, warum der Gin, aber Uerve heißt nicht. Vermutung, vielleicht ist Uerve in Wahrheit „Earth“ und wurde einfach nur falsch ausgesprochen. Beim Nosing kommt eine gewisse Süße in die Nase, aber auch der Alkohol macht keine Anstanden sich zu verstecken. Apfel, Quitte und Schwarze Johannisbeere sind im Gin drin, wirklich riechen wir diese nicht raus, aber die Süße bleibt hängen. Die schwarze Flasche leistet volle Arbeit und durch das puristische auftreten wird man nahezu gezwungen die Flasche in die Hand zu nehmen und sich diese genauer anzuschauen. Wenn man die Flasche schon mal in der Hand hat kann man direkt einschenken. Pur aus dem Glas schmeckts auch süßlich, nicht zuckersüß aber die Frucht paart sich doch sehr gut zum Wacholder, wobei sich das Schnapsige nicht ins zweite Glied reihen lassen will. Wie auch, wenn der Alkohol satte 50% beträgt? Vielleicht ist das ja dieses Uervegefühl, das man beim Trinken hat, man fühlt sich uervig.
Wir müssen dazu sagen, das Tasting lief diesmal unter anderen Umständen ab, wir waren nicht zu Hause, waren gar nicht darauf vorbereitet heute einen Gin testen zu dürfen, aber haben das Beste daraus gemacht. Eiswürfel und Thomas Henry Tonic Water hatten wir greifbar, der Gin wurde uns freundlicherweise von Maxim gebracht und wollte von uns eine Meinung zu dem Gin haben. Er hat auch die „Earth“ Theorie aufgestellt, die wir hier dankend übernehmen. Damit könnten wir besser leben als mit Expresso oder Takleatelle. Nun füllen wir zum Gin in unsere Gläser noch ein wenig Tonic Water aus Berlin. Die Kombi passt, ein wenig Süße kommt durch, aber wir schmecken nicht wirklich heraus was da alles drin ist. Zitrone und Orangenzesten sind mit drin, eventuell ist dieser eine Geschmack den wir wahrnehmen die Quitte, wir können uns nicht daran erinnern wann wir jemals eine Quitte so gegessen haben, meist wurde diese getrunken oder höchstens noch als Marmelade zu sich genommen. Übrigens Don Quixote wird oft richtig ausgesprochen, aber bestimmt oft falsch geschrieben. Was nicht falsch ist, ist diesen Gin zu probieren, gerne als Tonic, gerne nach einer leckeren Lasagne.
Ginseidank ist dem Gin vollkommen egal wie ihr ihn aussprecht, wichtig ist das ihr ihn genießt.